
Was ist Honig?
Honig, auch als Mel (lat.)bekannt, ist ein von Honigbienen hergestelltes Naturprodukt, das sowohl ihrer eigenen Nahrungsvorsorge dient als auch vom Menschen vielseitig genutzt wird. Er entsteht aus Blütennektar oder aus zuckerhaltigen Ausscheidungen von Insekten, dem sogenannten Honigtau

Honig ist nicht gleich Honig.
Die Herstellung von Honig umfasst zwei Hauptprozesse: die Honigbereitung und die Honigreifung. Ausgangsstoff ist vor allem der Nektar, ein süßer Saft, den Blütenpflanzen absondern. In manchen Regionen, vor allem in gemäßigten Klimazonen, ist auch der Honigtau eine wichtige Grundlage. Dieser wird von Bienen gesammelt, wenn Blattläuse oder Schildläuse in großen Mengen auftreten. Waldhonig entsteht beispielsweise überwiegend aus den Ausscheidungen von Baumläusen. Selten nutzen die Bienen auch Nektarquellen außerhalb von Blüten, wie die Pflanzensaftabsonderungen von Mais.

Von der Blüte in die Wabe.
Sammelbienen nehmen die Zuckersäfte mit ihrem Rüssel auf und speichern sie in ihrer Honigblase, wo sie bereits mit Enzymen angereichert werden. Diese Enzyme, wie Glucosidasen und Amylasen, spalten die enthaltenen Kohlenhydrate in einfacher aufgebaute Zucker. Auf diese Weise entsteht eine Vorstufe des Honigs, die noch einen hohen Wassergehalt und andere Unterschiede zum fertigen Honig aufweist.

Von Mund zu Mund.
Im Bienenstock übergeben die Sammelbienen den Nektar an sogenannte Stockbienen, die ihn mehrfach aufnehmen und weitergeben. Dabei wird der Nektar mit weiteren Enzymen und Eiweißen angereichert, was den Zucker weiter aufspaltet und eine Eindickung bewirkt. Zusätzlich hemmen entstehende Stoffe wie Inhibine das Wachstum von Bakterien und Hefen. Durch Verdunstung wird der Wassergehalt des Honigs weiter reduziert. Bienen verbreiten den Nektar in Waben, sorgen mit Flügelschlägen für Belüftung und verdicken ihn so weit, dass ein Wassergehalt von etwa 18 % erreicht wird.

jetzt gibt es was auf den Deckel.
Ist der Honig fertig, wird er von den Bienen in Lagerzellen eingetragen und mit einer Wachsschicht versiegelt, was als Verdeckeln bezeichnet wird. Dies signalisiert dem Imker, dass der Honig reif für die Ernte ist. Dennoch ist es ratsam, den Wassergehalt des Honigs mit einem Refraktometer zu prüfen, da er bei bestimmten Trachtpflanzen wie Heide oder Raps höher sein kann und so das Risiko von Gärung besteht.

Von der Wabe auf den Teller.
Honig wird von den Bienen nur dann eingelagert, wenn sie mehr Nektar sammeln, als sie für ihren eigenen Bedarf benötigen. In Australien, Asien und Amerika liefern neben der Westlichen Honigbiene auch andere Bienenarten hochwertigen Honig, der als besondere Spezialität gilt. Diese Sorten sind jedoch oft nur in ihren Herkunftsregionen erhältlich und gelangen selten in den internationalen Handel.
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